Es war einmal eine Prinzessin, klug und schön. An einem heißen Sommertag spazierte sie zu einem alten Brunnen und setzte sich an seinen Rand. Dabei entglitt ihr ihre goldene Kugel und fiel in den tiefen, dunklen Brunnen. So oder ähnlich beginnt das bekannte Märchen der Gebrüder Grimm: „Der Froschkönig.“ Mit dem Kindermusical „Gestatten, Froschkönig!“ von Ulrike Härter ließen die Kinder der musikalischen Früherziehung der Musikschule Gundremmingen, Offingen, Rettenbach unter der Leitung von Bianca Littwin am zweiten Juli-Wochenende auch in diesem Jahr wieder ihr Publikum in die Welt der Märchen eintauchen. Nur ein Stück moderner und in einer etwas anderen Inszenierung. Auch ältere Schülerinnen und Schüler der Musikschule wirkten mit.
Nicht so wie bei den Gebrüdern Grimm fühlt sich im Musical der Froschkönig in seinem Brunnen pudelwohl. Er zählt seine Schätze und beobachtet das bunte Treiben auf der Wiese. Hüpfende Häschen, der aus dem Wald rufende Kuckuck und das herumsummende Bienchen werden mit bekannten Kinderliedern, mit Glockenspiel, Klanghölzern und Rasseln untermalt. Dann gibt es die fleißigen Waschfrauen, die Bauern und Mägde, die Goldstücke und Diamanten in den Brunnen werfen, damit der Froschkönig ihre Wünsche erfüllt. Auch die lustigen Damen aus der Stadt, aufs feinste herausgeputzt, tauchen auf, danach strebend, den Froschkönig zu küssen, damit er sich zurückverwandelt. Nur die Prinzessin ist traurig – wegen des einsamen Lebens und der langweiligen Empfänge auf dem königlichen Schloss ihrer Eltern. Aber es mischen ja noch die Froschkönig-Mutter und eine freche Zauberfee mit. Auch im Musical wird zur Hochzeit geladen, am Ende heißt es genauso: „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“
Für viele der Darstellerinnen und Darsteller war es der erste Auftritt vor einem größeren Publikum. Hauptrollen spielten Benedikt Baur (Froschkönig), Martha Littwin (Froschkönig-Mutter) sowie Theresa Aigner und Paul Zahler (Königin und König). In den Rollen der Prinzessin und der Zauberfee waren Ella Bozkurt und Hannah Baur bei den beiden Aufführungen im Wechsel und als Erzähler wirkte Julius Littwin mit. Lange Zeit vorher wurde geprobt, Texte wurden gelernt, Tänze einstudiert und einzelne Szenen ausgearbeitet. Hinzu kamen die Auswahl der Gesangsstücke und deren Bearbeitung wie auch das Bühnenbild, welches von zahlreichen weiteren Helferinnen und Helfern gestaltet wurde. Genauso mussten Kostüme besorgt werden, von eleganten königlichen Outfits bis hin zu Dirndl und Lederhosen. Die beiden Aufführungen waren die ersten größeren Veranstaltungen nach den durchgeführten Renovierungsarbeiten im Gundremminger Auwald-Sportzentrum.
Die Kindermusicals der Musikschule Gundremmingen, Offingen, Rettenbach gibt es seit Anfang der 2000er Jahre, zumeist fanden sie unter der Leitung von Bianca Littwin statt. „Märchen gehören zur Kindheit“, betonte sie nach der Aufführung am Samstag. Mit alten Kinderliedern lasse sich vieles umsetzen. Ihr sei wichtig, dass dieses Liedgut an die nächste Generation weitergegeben werde. Auch am Sonntag war das Foyer des Auwald-Sportzentrums vollgefüllt. Die Kindermusicals haben ihren festen Platz in unserer Musikschule und sind in jedem Jahr einer der Höhepunkte“, so Musikschulleiter Klaus Schlander.